Sachen gibt’s... vor einigen Monaten landete mal wieder eine Betriebskostenabrechnung auf meinem Tisch mit der Bitte um Prüfung. Ehrlich gesagt, mögen wir Betriebskostenprüfungen gar nicht so gern. Es dauert ewig, macht eine Heidenarbeit und am Ende findet man 3,75 € die falsch abgerechnet sind. Doch der Fall war anders.
Schon als die Betriebskosten auf dem Tisch lagen meinte der Mandant, dass etwas mit den Wasserkosten nicht stimmen könne. Ein kurzer Blick zeigte, dass für eine kleines Büro sportliche 270 Kubikmeter Wasser angefallen sein sollen. Die Wasseruhren waren neu und frisch geeicht. Was war da passiert?
Ich versuchte die üblichen Fragen und fragte den Mandanten, ob irgendwo ein Wasserhahn getropft hat, ein Spülkasten defekt sei oder das Wasser irgendwo sich verflüchtigen könnte. Alle Untersuchungen blieben negativ. Außerdem sollte auch ein tropfender Wasserhahn nicht den sechsfachen üblichen Wasserverbrauch einer Wohnung erreichen können. Was war also los?
Wir mussten genauer untersuchen. Ich bat den Mandanten darum, zwei mal täglich den Stand der Wasseruhr zu dokumentieren. Morgens bei der Ankunft im Büro und abends beim Gehen.
Das Ergebnis überraschte selbst mich. In der Zeit in der niemand im Büro war, verbrauchte der Mandant mehr Wasser, als während der Anwesenheit. Das ist ja na dickes Ding.
Die Hausverwaltung wurde über dieses Phänomen in Kenntnis gesetzt und spielte auch gleich mit. Ergebnis der Untersuchungen:
Die Untersuchungen zeigten, dass die Rohleitungen in diesem Haus einmal kreuz und zweimal schräg durch das Gebäude führten, dass keiner mehr wusste, was wo am Ende herauskam. Der Zähler im Restaurant war nur ein Unterzähler des Zählers im, Büro des Mandanten.
Die Hausverwaltung hat die Betriebskosten auch schnell korrigiert und die Mandantin freut sich jetzt über eine nette Erstattung.
Danke übrigens!